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22.03.2017, 19:41 Uhr | Die Eule cmf
Stünkel soll antreten
CDU-Urwahl: Von Garmissen verpasst Kandidatur
GREENE. Die politisch mit Spannung erwartete Personalentscheidung
ist gefallen: Die CDU Northeim stellt Joachim Stünkel im Wahlkreis 19 auf
zur Landtagswahl im Januar 2018. Der 64-jährige Lüthorster
setzte sich bei der überraschend gut besetzten Nomin i e r u n g s v e r s amml u n g deutlich durch gegen Dr. Bernd von Garmissen (Dassel-Sievershausen) und gab sich kämpferisch vor erwartbar schwerem Winterwahlkampf:„Wir können es schaffen, aber nur gemeinsam.“ CDU-Kreischef Dr. Roy Kühne drängte seinerseits zum Schulterschluss
mit und für den Wahlkreis-19-Kandidaten.
Bei der Urwahl durch CDU-Mitglieder aus Bad Gandersheim, Dassel, Einbeck und Uslar holte Stünkel 95 Stimmen, von Garmissen 72.
Konservative Kandidatenkür mit Blumenbouquet: Joachim Stünkel übertraf Mitbewerber Dr. Bernd von Garmissen in der CDU-Mitte zwischen dem Kreisvorsitzenden Dr. Roy Kühne und flankiert von den Kreisvorstandsmitgliedern Torsten Bauer (Uslar) und Malte Schobe
Der 50-jährige Jurist und Landwirt gratulierte Stünkel als Erster im vollbesetzten Landhaus Greene. „Mal sehen, was die CDU jetzt daraus macht“, meinte Dr. von Garmissen, der sich als viel aussichtsreicherer Bewerber gesehen hatte.
Voraussichtlich kommt es beim Urnengang am 14. Januar 2018 zum erneuten Direktwahl-Duell gegen den Bad Gandersheimer Landtagsabgeordneten Uwe Schwarz von der SPD.
„Sie kennen mich“, betonte Stünkel als umtriebiger Kommunalpolitiker. Von
2002 bis 2008 und von 2011 bis 2013 saß er im Landesparlament,
2003 direkt gewählt oder als Nachrücker.
2008 hätten ihm nur 226 Stimmen gefehlt. 2013 „reichte die ganze Liste
nicht“. Aber auch ohne Mandat habe er sich stets für die Region eingesetzt
und sei schon vor einem Jahr zur neuerlichen Kandidatur ermuntert worden.
Beileibe „kein Saisonarbeiter“, habe er „schon manchen Minister zur Verzweiflung gebracht“. Künftig wolle er „lieber Staub aufwirbeln als ansetzen“.
Unfassbar bleibe für ihn, wie „Rot-Grün die Errungenschaften der CDU Stück
für Stück zunichte macht“.Sein Ziel sei es, Landflucht zu bremsen und Dörfer zu stärken, etwa mit neuen staatlichen Förderprogrammen zu Ortskern- und Altbausanierungen.
Das Südniedersachsenprogramm indes sei ja „nur ein geschickter PR-Schachzug“. Besser im Blick bleiben müssten Niedersachsens Landwirtschaft und Agrarstruktur. Fünf-Meter-Ackerrandstreifen etwa, wie sie die bündnisgrünen Landesminister Meyer und Wenzel auf über 40.000 Hektar ziehen wollten, „sind praktische Enteignungen für gut tausend Betriebe“. Gegensteuern müsse man auch im gegliederten Schulwesen, weil „es die Rot-Grünen nicht können“ und die Unterrichtsversorgung
herunter gewirtschaftet hätten.
Vordringliche Arbeitsschwerpunkte seien Flüchtlingspolitik, Integration, Ehr
e n amt - E n t l a s t u n g , Agrarstruktur, Tourismus, Kultur, Pflege, Krankenhaus-Entwicklungen, Vereinbarkeit von Familie und
Beruf mit flexiblen Öffnungszeiten bei der Kinderbetreuung,
bessere Breitband-Leitungen, pfiffiger Nahverkehr und dringlicher
Straßenbau. Stünkels Stoßrichtung: Kontakte nutzen, Erfahrung fortsetzen
und „vom Land fürs Land“ weiterarbeiten.

Als erfolgreicher Polit-Spätstarter stellte sich Dr. Bernd von Garmissen dar.
15 Jahre habe die CDU den Wahlkreis nicht mehr direkt geholt. Das wolle und könne er ändern. Mit ganzer Kraft und viel Freude habe er schon die Northeimer Landratswahl aufgemischt, nachdem der damalige CDU-Kreisvorsitzende Stünkel auf ihn zugekommen sei. Fast 50 Prozent Stimmen habe er geholt und die Union „auf Augenhöhe mit den Genossen“ gebracht.
In einigen Wahlbezirken wie in Dassel habe er sogar bis zu 65 Prozent bekommen und erreicht, dass „wir wieder ernst genommen werden. Die Bevölkerung erkennt das“, sagte von Garmissen, Vize-
Vorstand der CDU-Kreis und ehrenamtlicher Vize-Landrat mit Mandat in der ersten Kreistagsreihe. Bei der Urwahl gelte es indes, „nicht den Landtagsabgeordneten zu wählen, sondern den aussichtsreichsten Kandidaten zu bestimmen“. Bei der Kommunalwahl habe er von allen CDU-Kandidaten mit Abstand die meisten Stimmen geholt, rief von Garmissen in Erinnerung: „Wenn das kein Hinweis ist, dann weiß ich es auch nicht.“ Er blieb unerhört.
Dabei lag der beruflich vielbeschäftigte Gutsherr programmatisch nicht weit
von Stünkel entfernt. Handlungsbedarf gebe es bei Schulen und Bildung, Landwirtschaft und ländlicher Entwicklung, Wirtschaft und Finanzen: Noch immer „warten wir auf den ersten ausgeglichenen Haushalt“ der Landesregierung, aber „die können nicht mit unserem Geld umgehen, und sie werden es auch nicht mehr lernen“. Agrarpolitik sei ideologisch besetzt, so dass Landwirte, Verbraucher und Fläche litten. Unübersehbar
sei, dass das Land abgehängt werde und deshalb eine starke Stimme brauche. „Wir können aber nur gestalten, wenn wir Wahlen gewinnen“, argumentierte von Garmissen.
Mit schlagkräftigem Team sei er bestens vorbereitet und stehe in den Startlöchern, um das Direktmandat zu gewinnen. Daraus wird nun nichts.
Beide Bewerber bekamen je zwölf Sekunden Endapplaus
nach ihren Vorstellungsreden.
Fast 170 Wahlberechtige zeigten, wie intensiv für die Urwahl in Greene mobilisiert wurde.
Im Wahlkreis 18 mit Hardegsen, Kalefeld, Katlenburg-Lindau, Moringen,
Northeim und Nörten-Hardenberg treten die Christemokraten mit Lukas Seidel an. Der 26-Jährige hatte dafür in Trögen 25 von 30 Stimmen hinter sich gebracht.
cmf  Quelle Die Eule
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