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15.09.2020, 17:48 Uhr
Dassel dankt Joachim Stünkel
 … für den Erhalt kleinbäuerlicher Strukturen und den Erhalt regionaler Lebensmittelproduktion. Dassel dankt für den Erhalt von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung in unserer Region. Dassel dankt Joachim Stünkel dafür, dass er Fehler des Landkreises erkannt und mit Herz und Verstand dafür gesorgt hat, dass diese - in einem gemeinsamen Austausch – bereinigt wurden. 
Dassel - Dies ist ein Paradebeispiel für eine lebendige und funktionierende Demokratie, in der das bessere Argument am Ende zum besseren Ergebnis führt.
Es waren bange Wochen der Unsicherheit und Existenzangst, die unseren Hof und viele weitere Betroffene in Atem hielten. Zunächst war für uns schwer vorstellbar, dass der Landkreis Northeim mit der Ausweisung des Schutzgebietes Ilme die Weidehaltung unserer Rinder und Hühner quasi im Handstreich beenden wollte. Doch mit Veröffentlichung der geplanten Verordnung hatten wir es schließlich schwarz auf weiß. Was also tun?
Wir mussten versuchen dem Landkreis verständlich zu machen, dass es unverhältnismäßig ist eine EU-Anweisung mit dem nachweislich härtesten Instrument rigide durchzudrücken. Und das ohne sich vor Ort jemals ein Bild von den Gegebenheiten zu machen. Quasi ein Schreibtisch-Tat. Ein Naturschutzgebiet stellt den Schutz der Natur kompromisslos über alle anderen Belange. Anders hingegen ein Landschaftsschutzgebiet, wo sich Naherholung, Naturschutz, Landwirtschaft und der Mensch sich rücksichtsvoll auf Augenhöhe begegnen. Es ist das mildere Mittel und hervorragend geeignet, um verschiedene Belange unter einen Hut zu bringen. Es wird auch jetzt gewisse Einschränkungen gegeben, aber solche, die allen Betroffenen Luft zum atmen lassen. Denn eins sollte bei der ganzen Naturschutzhysterie nicht vergessen werden: Das was von der EU und dem Landkreis unter Schutz gestellt werden soll, ist deshalb schützenswert, weil die Bewirtschafter der Flächen so sorgsam mit diesen Naturgütern umgegangen sind. Die vorhandenen Tier- und Pflanzenarten sind deshalb auf den Flächen anzutreffen, weil bei uns in der Region sehr gewissenhaft gewirtschaftet wird.
Einer der ersten, der dies erkannt hat, war Joachim Stünkel. Er war der erste, der uns auf dem Hof besucht hat, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Er hat sich Zeit genommen und zugehört. Joachim hat zunächst die Dasseler Stadtratsfraktion und anschließend auch die Kreistagsfraktion seiner Partei zu uns eingeladen, um die Wirren der geplanten Verordnung an unserem ganz konkreten Beispiel darzustellen. Die Argumente lagen auf der Hand, aber das Herzblut mit dem er diese vermittelt hat, haben mir imponiert. Joachim hat damit einen wichtigen Teil dazu beigetragen, das einzig richtige Ergebnis herbeizuführen: Ein „Landschaftsschutzgebiet Ilme“ das die Chance bietet zwischen verschiedenen Ansichten und Meinungen gleichberechtigt zu vermitteln. 
Ich möchte hier abschließend kurz erwähnen, dass alle Parteien unserer Anfrage zu einem Ortstermin zugesagt haben. Mir zeigen die vergangenen Wochen, dass die Demokratie an der Basis – trotz oft gegenteiliger Meinungen – zu funktionieren scheint. Das ist ein gutes Gefühl.
Ich möchte mich außerdem beim Landvolk Northeim-Osterrode, Christian Eberl, Christian Grascha, Martin Bäumer und allen anderen Unterstützern für ihre Hilfe bedanken. Dank gilt ausdrücklich auch dem Landkreis Northeim, der die Bedenken seiner Bürger gehört, berücksichtigt und entsprechend gehandelt hat.
 
Stefan Golze
 
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